Maßnahmen im Naturschutzgebiet Sehlendorfer Binnensee zum Schutz von seltenen Vögeln und Pflanzen
Das Naturschutzgebiet (NSG) Sehlendorfer Binnensee, ein wahres Paradies für Naturfreunde und Vogelbeobachter, wird durch das Projekt Better BirdLIFE weiter aufgewertet. In diesem 230 Hektar großen Schutzgebiet an der Ostsee werden invasive Pflanzenarten entfernt und wertvolle Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten erhalten. Aber warum ist das wichtig, und was genau passiert dort?
Entfernung invasiver Arten
Im Rahmen der aktuellen Maßnahmen werden vier problematische Pflanzenarten entfernt:
- Kartoffelrose (Rosa rugosa): Diese ursprünglich aus Ostasien stammende Pflanze überwuchert heimische Vegetation, insbesondere in Dünengebieten. Ihre Entfernung erfolgt durch ein gründliches Sieben des Bodens, um auch die tief liegenden Wurzeln dauerhaft zu beseitigen.
- Japanischer Knöterich: Diese aggressive gebietsfremde Pflanze (Neophyt) verdrängt andere Pflanzen und muss ebenfalls sorgfältig entfernt werden, um eine erneute Ausbreitung zu verhindern.
- Gartenformen der Bibernell-Rose: Diese gezüchteten Varianten der heimischen Bibernellrose gefährden die natürlichen Bestände, da sie durch unkontrollierte Kreuzungen das genetische Erbgut verändert.
- Hybride Schwarz-Pappeln: Diese Bäume, eine Kreuzung aus kanadischer und europäischer Schwarz-Pappel, wurden an der Abbruchkante der Dünen „auf den Stock gesetzt“ abgesägt, um sie wieder zum Wachsen zu bringen. Die verbliebenen Wurzeln stabilisieren die Dünen vorübergehend, bis heimische Pflanzen wie Strandhafer die Aufgabe übernehmen können.
Gleichzeitig dient diese Maßnahme der Verkehrssicherung, da die Bäume stark gefährdet sind auf den Strand zu fallen.

Schutz der Dünen und ihrer Bewohner
Zusätzlich wird ein Absperrzaun im Dünenbereich errichtet. Dieser dient dem Schutz der empfindlichen Dünenlandschaften und verhindert, dass sie durch Betreten beschädigt werden. Die Maßnahme schützt auch den Lebensraum seltener Pflanzen, Insekten und bodenbrütender Vögel wie dem Sandregenpfeifer, der für seinen Bestand intakte Dünenbiotope benötigt.

Ein weiterer positiver Effekt: Die abgesägten Pappeln verbleiben als Totholz am Strand. Dort wirken sie wie ein natürlicher Schutz gegen Erosion durch Wind und Wasser.

Maßnahmen mit Weitblick
Die Arbeiten begannen am 3. Dezember und sollen bis Weihnachten abgeschlossen sein. Alle Maßnahmen sind Teil des offiziellen Managementplans für das NATURA 2000-Gebiet und wurden in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Plön umgesetzt.



Warum ist das wichtig?
Neophyten wie die Kartoffelrose oder der Japan-Knöterich mögen auf den ersten Blick harmlos wirken, doch ihre unkontrollierte Ausbreitung gefährdet heimische Arten und stört das ökologische Gleichgewicht. Durch die Entfernung dieser Pflanzen wird der Weg frei für die Rückkehr seltener Arten und eine natürliche Vegetation.
Das Better BirdLIFE-Projekt zeigt, wie aktiver Naturschutz Lebensräume wiederherstellen und langfristig erhalten kann. Für Vogelbegeisterte bedeutet das: Noch bessere Bedingungen für faszinierende Arten wie den Sandregenpfeifer – und ein einzigartiges Naturerlebnis am Sehlendorfer Binnensee.